Schwuchtel und Dschungelleben
nachdem wir uns von cozumel verabschiedet hatten, trennten wir uns erstmal fuer eine woche voneinender. die jungs daurften in cancun mit ihrem neuen schwulen freund manolo ihre freundschft weiter ausbauen und ich habe eine woche in meiner palapa (kleine Schilfhuette) im paradiesischen dschungel verbracht: schmetterlinge, geckos, in allen farben bluehende pflanzen, cenotes (ein in yucantán ansaessiges unterirdisches flusssystem) und nette menschen. ich wurde zeitweise von uebelkeit geplagt, konnte dafuer aber die ruhe und zeit fuer mich um so mehr geniessen und bekam noch eine reinigungszeremonie mit.
The Beach
in tulum haben wir drei uns dann wieder getroffen und dort zwei sehr coole tage verbracht. Wir zelten an unserem absoluten Traumstrand, trinken Bier am Lagerfeuer zusammen mit coolen Leuten aus aller Welt, ernten Cocosnuesse in massen, spielen beachvolleyball und kuehlen uns in den karibisch blaugruenen wellen. die mayaruinen sind von der architekur her weniger beeindruckend als an anderen stellen, aber das setting reisst alles raus! direkt an den klippen ueber weissem sandstrand und dem eben beschriebenen wasser, beklettert von leguanen und umrankt von exotischen pflanzen, als die spanier hier um 15hundert ankamen waren die bauwerke mit bunten farben bestrichen - noch heute kann man an manchen stellen rest davon erkennen.
Guatemala - die andere Welt
von der fahrt durch belize nach guatemala und den naechten in busbahnhoefen und fuer europaeer unvorstellbar unbequemen bussen... erzaehlen wir lieber nicht zu viel... das verschlechtert das bild.
des Dschungels verborgene Schaetze
etwas angenervt kommen wir in tikal an, schlagen unser zelt auf, gehen guenstig essen (weil wir uns das schon ewig fuer guatemala vorgenommen haben) und versuchen dann frueh zu schlafen. um 5 klingelt der wecker und schon ein paar minuten zuvor werden wir von den geraeuschen des urwalds geweckt. ich bin zunaechst etwas irritiert, weil ich das geschrei der bruellaffen nicht gleich zuordnen kann... im halbdunkel marschieren wir los, geniessen die morgenstimmung mit all ihren tiergeraeuschen, beobachten alle moeglischen verschiedenen voegelarten, affen und ameinsenbaeren, bevor wir die gran plaza, den hauptplatz der ehemaligen mayametropole erreichen. wir besteigen den steilen templo II und haben gemeinsam mit einem grueppchen hippies die perfekte aussicht auf den platz und die hinter den templo I aufgehende sonne. atemberaubend. zu frueher stunde macht die erkundung der stadt viel mehr spass weil die turisten noch zaehlbar sind und wir beobachten papageien, spinnen- und bruellaffen, tukane und geckos als wir uns auf verbotenen wegen in den dschungel schagen. hier auf der pirsch werden wir neugierig von einer spinnenaffenfamilie inspiziert und mit aesten beworfen.
Indiomarkt im Hochland
Auf einem faszinierenden markt in chichi verbringen wir 7 stunden damit um preise zu feilschen und wandern schliesslich voll beladen und arm von dannen. Ueberall laufen die Frauen in farbenpraechtigen Trachten herum. Am lago de atitlán sind wir fuer einen tag in einem sehr schoenen, entspannten dorf, etwas touristisch, aber unbestritten schoen, dirkt am von vulkanen umrahmten malerischen see. wir wohnen dort im hotel fuer 2,30€ p.p., mieten uns kanus, gehen auf dem see fast unter und haben ne gute zeit.
fuer die semana santa, die woche vor ostern, die hier mit viel aufwand zelebriert wird, fahren wir nach antigua, wie viele andere besucher aus guatemala und der ganzen welt ebenfalls. wir wohnen mit einer anderen deutschen bei einem couchsurfer der hier aufgewachsen ist, eigentlich aber in holland wohnt, sind froh bei ihm unterzukommen und erkunden das schoene staedtchen. auf den kopfsteinpflasterstrassen legen die anwohner farbenfrohe blumenteppische und bald darauf koennen wir den umzug um die ecke biegen sehen. unzaehlige maenner in lila gewaendern und weissen turbanen, eine gruppe traegt ein risiges hoelzernes podest mit einer kreuztragenden jesusfigur darauf. die traurige musik der blaskapelle passt und erzeugt die erwuenschte stimmung. dahinter tragen frauen in schwarz ein podest mit maria und ausserdem gibt es andere biblische figuren. diese umzuege gehen den ganzen tag, die ganze woche ueber und es laufen immer viele leute nebenher, zum zuschauen und um die traeger abzuloesen.
Lava (fast) zum anfassen
fuer elis letzten tag gemeinsam mit uns haben wir uns noch ein highlight aufgespart: den volcano de pacayel, nicht weit von antigua und aktiv. weil es keine andere moeglichkeit gibt, buchen eine tour mit guide und einer gruppe touris. nach einer klassisch guatemalischen busfahrt uber holperstrassen mit ihren vielen kurven fuehrt uns der anfangs steile wanderweg durch den nebeligen wald, gefolgt von einer gruppe meanner und jungen auf pferden, die hoffen, dass einer keine lust mehr zu laufen hat. nach und nach bleiben sie zurueck und wir kommen auf ein plateau von wo aus wir eine riesige felslandschaft mit lavagestein ueberblicken koenne. groesstenteils dunkelgrau, aber an manchen stellen gluehend rotorange. dorthin zieht es uns (und die anderen natuerlich auch) und wir kommen bald ziemlich ins schwitzen, weil die lava aus der naehe verdammt heiss ist. manche leute braten mashmellows auf ihren wanderstoecken, wir finden eine stelle zum auf der lava stehen und packen schliesslich ganz frische - noch warme - broesel des schwarfkantigen vulkangesteins ein. der abend bringt tolle ausblicke, weil lava je dunkler es wird immer eindruecklicher zu leuchten scheint, als wir wieder daheim sind eine angina und der naechste morgen den abschied vom eli.
Guatemala City - die Scheissstadt
boas und ich verabschieden uns einen tag nach ihm von guatemala und plagen uns auf der suche nach unserem bus durch die hauptstadt. haetten wir viel geld gehabt, waers mit taxi und greyhound bus gar nicht so schwer gewesen, aber es war eben ein bisschen anders. guatemala hat unendlich viele kleine busstationen - kein mensch weiss warum - ein heissen klima, wir keinen stadtplan und zu wenige infos. manche leute sind hilfsbereit, erklaeren ausfuehrlich und begleiten uns einfach so um zu helfen. andere verschweigen uns die alternativen, billigeren busverbindungen, oder schicken uns aus rache, dass wir kein taxi nehmen 7 blocks in die komplett falsche richtung. mit rucksaecken wie den unseren auf dem ruecken hat man das nicht so gern. aber schlieslich finden wir den weg, warten noch eine ewigkeit am anderen ende der stadt und steigen dann gemeinsam mit zu vielen leuten und einem gefangenen in handschellen in den bus zur mexikanischen grenze.
Die Nacht im Gefaengnis
Als wir dort abends ankommen faehrt natuerlich kein Bus mehr. Auf der suche nach einem schlaf- bzw. Doesplatz treffen wir 5 junge Maenner, die mit uns zur Polizeistation gehen. Hier schaffen sie es doch tatsachlich den muerrisch dreinblickenden Staatsbeamten dazu zu bringen uns eine schlafplatz anzubieten. Also fuehrt er uns in den Hinterhof der mit abstand vergammeltsten Polizeistation (Muellhalded wuerded eher passen) die ich je sah. So verbringen wir die Nacht in einem Verhoerraum, der gleichzeit noch als abstellkammer genutzt wird, waerrend im nachbarraum (bzw. Hof waere eher angebracht, da das Dach groesstenteils fehlt)der Gefangene aus dem Bus dahinvegitiert. Kein spass hier in den Knast zu kommen.
Wir duerfen morgens gluecklicherweise weiterziehen und begeben uns fuer die letzten 3 Wochen wieder nach Mexico.
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