Yes! Sind jetzt endlich in meiner Trumstadt Quebec angekommen.

Fed Jungs, haben erst gerade bemerkt, dass ihr in Costa Rica seid. 300 Ois fuer 2Wochen sind zwar net grad wenig aber bestimmt habt ihrs um einiges waermer als wir und das is definitiv n Erlebnis das ihr net so schnell vergessen werdet. Nur Nice. Hier wirds langsam echt assig kalt.

Aber fangen wir von vorne an:

Seit unserer Partyzeit in der coolen Studie-WG in Calgary haben wir wieder unglaublich viele nette Leute getroffen. Aber leider wird nun - ohne Couch und Kachelofen - jede Minute Hitchhiken in eisigem Winterwind zur Qual. Eigentlich verdient es jeder von ihnen erwaehnt zu werden, aber ich such jetzt mal die Besten raus.

Trampen

Unser erster Ride war gleich ein Volltreffer. Ein Typ nimmt uns mit und bietet uns nach ein paar Minuten Fahrt an, in seinem Trailer zu schlafen. Normalerweise wohnen hier seine Trucker. 2 volle Kuehlschraenke - ein Traum. Hier lernen wir Will, einen der Trucker kennen. Spontan kauft er eine Flasche Wiskey, 1 Kasten Bier und jede Menge guter Sachen. Abends geht dann Party in seinem Trailer. Am nachsten Morgen zeigt er uns noch ein paar Sehenswuerdigkeiten(Schauplaetzte von jurassik park) und dann stehen wir auch schon wieder reichlich beschenkt am Highway. Der nachste Ride ist ein Turnier-Rodeoreiter mit unzaehligen Blessuren, und dann Rinderbaron der uns eine Sonderfuehrung durch eine Kuhauktion gibt. Danach gings erstmal bergab und wir verbringen die Nacht in einem kleinen Truckstop (einziger Lichtblick sind 10 Dollar von einem netten Herrn) mitten im Nirgendwo der kanadischen Great Planes.

Gegen 6 Uhr morgens nimmt uns ein Riesen Wohnmobil (Marke nobel) zum naechsten Truckstop mit. Hier treffen wir, den wohl freundlichsten Menschen auf unserer Reise.

Conrad

Ein Trucker im Alter von 47. Er wuerde uns bis Sudbery 2 Tage lang mitnehmen. Doch es sollte anders kommen. Conrad kommt fuer alles auf, kauft tuetenweise Zeug und laed uns mindestens 2 mal am Tag zu nem Fastfood Essen ein. Waerend wir mit Tempo 100 langsam ueber Kanadas Highways tuckern und ein kaelteknirschender Mond eiskalt seine Bahnen zieht verbringen wir die Nacht versunken in tiefen Gespraechen ueber Gott und die Welt. Conrad, der als Junge alles andere als ein unbeschriebenes Blatt war und schon so manches Gefaengnis von innen gesehen hat, fuehlt sich heute schuldig und merkt vor lauter Selbstkritik nicht was fuer ein guter Mensch er inzwischen geworden ist.

The hounted Logbuch

Jedenfalls beschliest er irgendwann uns doch noch nach Toronto zu fahren. Dummerweise hat sein Truck keine intakte Benzinanzeige mehr und so kommt es wie es kommen musste. Mitten auf der Strasse weigert sich Trucky weiterzufahren. Alles waere kein Problem gewesen, wenn nicht irgendjemand die Polizei gerufen haette.

Das Drama nimmt seinen Lauf. Conrad ist (wie wir :) ) eher so der Rebell und haelt nicht viel von Regeln. Deshalb scheisst er auch auf sein Logbuch, was ansonsten jeder andere Trucker akribisch genau fuehrt. Dummerweise merken das die boesen Maenner in Blau (die, die in Deutschland noch gruen sind, manchmal vll auch beides aha:)) und so folgen filmreife Szenen. Conrad hat ein echtes Problem und die Tatsache das der Polizist uns im Truck entdeckt, macht die Sachen nicht gerade besser. Wir muessen raus. Unter Traenen versucht Conrad sich fuer dieses Schlamassel zu entschuldigen. Inzwischen sind auch wir den Traenen nahe. Conrad soll mit aufs Revier. Doch alles was diesen interessiert, ist unser Wohlergehen und so zwingt er uns noch 100 Dolar zu nehmen. Nach einer Stunde Diskussionen mit jeder Menge Polizei duerfen wir mit 5 Strafztteln und einem Gerichtstermin fuer Conrd, weiter fahren. Inzwischen ist dieser soweit, dass ihm alles ziemlich egal ist und so entschliesst er sich, seinen Trailer abzustellen (spaeter hat er ihn dann wieder geholt) und mit uns rumzureisen. So kam es, dass wir mit Conrad nach Toronto fuhren. Den CN Tower erklommen. Zu den Niagara Faellen fuhren. Um 2 Uhr Nachts die verschiedenen Bars und Funparks in dieser Gegend besichtigten und letzten Endes wohl die einzige Stadtfuehrung durch Ottwawa im Truck genossen.

Aber das Beste kommt noch :)

ICH BIN JETZT TRUCKFAHRER

Nachts um 3 (ich war grad am einschlafen) fragt Conrad mich , ob ich auch mal fahren will. Feeed!! Nach kurzer Einfuehrung fahre ich 3 Stunden mit voller Ladung (knapp 40 Tonen) in den Sonnenaufgang.

Nach einer sehr salzwaessrigen Verabschiedung von unserem neuen Freund stehen wir wieder, etwas verlassen, in Ottawas Strassen. Schoene Stadt, mit vielen tollen Gebauden.

Quebec

Nach 2 weitern Tramptagen, interessanten Leuten und beschissenen Naechten in viel zu kalten Zelten, erreichen wir Quebec. Zur Traumstadt gehoert natuerlich auch das Traumambiente, eigenes Zimmer mit grossen Bett, Sohn Sam, der schon als Touriguide gearbeitet hat, (nach Brasilien Gereist ist um 1Jahr in einemZirkus zu arbeiten und jetzt gerade auf seine nachste Reise durch Europa spart) schleppt uns , nach einem reichlichem Essen in ein cooles Pub mit Bier, Lifeband (Musikstil genannt African Funk, sehr gut!) und exzessivst tanzendem Publikum, nimmt.