Freitag, 16. November 2007

Nachtrag: von der Ranch nach Halloween

Vielleicht haben einige von euch bemerkt, dass wir nicht ganz vollstaendig berichtet haben, was ja auch ok ist; aber manche Erlebnisse sollen hier einfach nicht unerwaehnt bleiben, weshalb ihr hier nun noch diesen kleinen Nachtrag lesen koennt, der eigetnlichzwischen "Die Ranch" und "Costa Rica" gehoert. Man sollte nicht glauben, wie wenig Zeit man auf einer solchen Reise hat...

Wir versetzen uns als zurueck an einen morgen um 4:30Uhr, an einem Dienstag Ende Oktober, und werden das letzte mal weit vor Sonnenaufgang in unserem Trailer auf der Ranch den Tag beginnen. Um 6 gehts los in Richtung Lilloet, von wo aus uns um 8 ein Bus nach Kamloops bringen soll. Wir freuen uns auf unsere erste Ueberlangbusfahrt in Kanada, zudem ein Schnaeppchen, kostet nur 5$. Der Bus kommt, der Bus ist voll, doch kein Schnaeppchen...

Also die uebliche Methode, Daumen raus. Eli und ich werden nur alle paar Minuten mal von einem Auto passiert... was aber gar nicht schlimm ist, weil schon das 10te anhaelt. So kommen wir noch vor dem Bus in Kamloops an, und freuen uns noch mehr, doch ein Schnaeppchen gemacht zu haben. Boas und Andi kommen wenig spaeter an, haben allerdings von einer Indianerin getrockneten Fisch geschenkt bekommen! Unseren Couchsurfer hier in Kamloops koennen wir gar nicht einschaetzen; auf unsere Anfrage hin kam nichts als ein "Yes" mit Telefonnummer. "Yes mit Telefonnummer"s Auto steht kurz darauf vor uns und sein Fahrer entpuppt sich sehr bald als 72jaehriger Malcom, verheiratet mit Donna, 2 erwachsene Toechter, und Herrchen von Birdy. Sehr bald sollten wir erstaunt feststellen, dass man in dem Alter noch so verdammt aktiv und hungrig auf Neues sein kann! Wir schauen und die Stadt an, essen Weisswurst, trinken Bier, schnitzen einen Kuerbis, machen lecker Suppe daraus, gehen mit Birdy gassi, unterhalten uns ueber Gott und die Welt, schauen Filme und arbeiten an Leder. Nachdem wir ein bisschen rumgespielt haben, will sich jeder von uns einen Guertel machen, Haarspangen, Schluesselanhaenger oder Armbaender am besten noch dazu. Nachdem ich an meinem Blumenmuster geschlagene 2 Tage lang herumgehaemmert habe (mit 20 verschiedenen Werkzeugen), weiss ich warum sowas im Laden 100$ kostet. Zum Einfaerben hab ich keine Zeit mehr, weil wir unseren Aufenthalt eh schon von 3 auf 5 Tage erweitert haben und weiterziehen sollten.

Schweren Herzens laesst Malcom uns am Truckstop zurueck, aber er wird uns in den kommenden Tagen und Wochen mit ca 20 Mails pro Person daran erinnern, dass er die Zeit mit uns sehr genossen hat. Wir hoffen, dass er uns (am besten mit Donna) in naechsten Fruehjahr besuchen kommt.

Waehrend Boas noch ein paar Tage alleine um den Banff NP verbringen moechte, zieht es uns anderen 3 nach Calgary, wo die grosse Halloweenparty auf uns wartet. Erstmal bekommen Andi und ich von unseren indischen Truck Driver neben dem Ride lecker selbstgemachstes Indischen Essen und ein Bett zur Verfuegung gestellt, dann muessen wir wegen Couchsurfermangel Elis Host zu Dritt ueberfallen. Der Schweizer Bu wohnt zusammen mit seinem Bruder, einem Kumpel und drei Maedels in einer Studie-WG, die fuer deutsche Verhaeltnisse riesig waere. Wir geniessen die Couches, die Stadt, die Armenspeisung (hier weniger als in anderen Staedten), die Uni, einen Pubbesuch, das rege Treiben, ich die Gespreache mit Christie (man sollte nicht glauben, wie einem female Conversation fehlt, wenn man die ganze Zeit nur von Freaks wie meinen drei Kerls umgeben ist!), und natuerlich geniessen wir Bier und die Halloweenparty! Dieser wird leider schon um 12 von der Polizei ein Ende gesetzt... naja, eigetnlich wurde sie dadurch nur in unsere WG zurueck verlagert, wo sie eigetnlich auch angefangen hatte. Nachdem wir den Andi mit 2 Maedels, unserer Weinflasche und meiner Kamera wiedergefunden haben, gehts lustig weiter. Nur fuehlen wir uns am naechsten morgen aus irgendwelchen Gruenden so absolut gar nicht nach Weitertrampen...

Naja, wer feiern kann, kann auch reisen. Und deshalb trennten wir uns von unseren Weggefaehrten und unseren neuen Partyfreunden, um uns wieder on the -> cold <- road in Richtung Quebec zu begeben.

1 Kommentar:

vera hat gesagt…

ach ja jungs, bevor ichs vergesse: ganz liebe gruesse vom malcom. wer haette das gedacht?
und: er faengt jetz mal an, nach "cheap seats" zu schaun! krass der mann!